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Wasserbremse

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Teaser

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Bremse

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Fahrradbremsen können nur mit Mineralöl oder Bremsflüssigkeit betrieben werden. Diese Annahme scheint widerlegt.

Die Tübinger Firma Brakeforce One stellte im Rahmen der Eurobike 2015, der weltweit größten Fachmesse für Fahrräder, eine "Wasserbremse" vor. Bei gleicher Leistung soll sie zudem noch umweltfreundlicher sein.

Wir haben sie ausprobiert.


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Jörn Rehagel

Maschinenbauer, Ingenieur und Besitzer von NatürlichRAD in Bonn

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Hintergrund

Damit bei niedrigen Temperaturen unter null Grad Celsius das Wasser nicht gefriert, wird Ethylenglykol beigemischt. In hoher Dosierung kann es Organe schädigen, allerdings liegt die tödliche Dosis bei 1,4 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht. Sind in einem Bremsschlauch rund 15 Milliliter Flüssigkeit enthalten, so beträgt der Ethylenglykol Anteil etwa ein Fünftel. "Demnach könnte sogar ein Kleinkind bedenkenlos den Schlauch leer nuckeln“, sagt Chemiker Daniel Hennen, der seine Masterarbeit an der Uni Bonn geschrieben hat und dabei Versuche mit Ethylenglykol durchführte.
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Viele Produzenten von Bremsen haben sich bisher von dem Einsatz von Wasser distanziert. Grund: Der Siedepunkt von Wasser ist vergleichsweise gering. Die Hersteller befürchten, dass das Wasser während des Bremsens zu heiß werden könnte.

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Der Siedepunkt von Wasser liegt bei 100 Grad Celsius, der von Mineralöl bei 190 und der Siedepunkt von Bremsflüssigkeit bei 260 Grad Celsius. Egal welche Flüssigkeit in der Bremse ist, bei allen gängigen Modellen sind Schläuche und Dichtungen nur bis zu einer Temperatur von 100 Grad Celsius ausgelegt. Zudem wird laut Herstellerangaben unter maximaler Last nur eine Temperatur von 90 Grad Celsius erreicht.
„Wasser hat eine geringere Wärmeausdehnung und dadurch kommt es zu weniger Druckpunktwanden bei starker Erhitzung“, sagt Jakob Lauhoff.

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Technische Daten

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Ausblick

Jörn Rehagel

Maschinenbauer, Ingenieur und Besitzer von NatürlichRAD in Bonn

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Fazit

Die Optik des Wasserankers macht uns beim Auspacken und Schrauben sprachlos. Jedes Teil ist sehr schön gefräst und im Detail gut verarbeitet. Anders als bei anderen Herstellern wirkt die Bremse besser gebaut und langlebiger.

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...auch bei 180 mm Scheiben auf dem Downhiller. Bei 200er Scheiben sind Stoppies vorprogrammiert. Sie ist gut dosierbar, der „fehlende“ Druckpunkt jedoch etwas gewöhnungsbedürftig, da dieser mit einem Bremskraftverstärker versehen ist. Für längere Abfahrten ergibt sich hier aber der große Vorteil: Müde Unterarme und Hände werden unterbunden: längerer Fahrspaß!
 Für ausgiebige Bikepark-Action sind die Temperaturen leider deutlich zu gering.


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BrakeForceOne bietet für 600 Euro eine wertige und sehr gut verarbeitete Bremse, die in allen Disziplinen mit gängigen Modellen wie Shimano XT und Formula The One mithalten kann und dabei verdammt gut aussieht.
Wen der künstlich nach hinten verschobene Druckpunkt des Bremskraftverstärkers nicht stört, kann mit der Bremse auf allen Trails glücklich werden.
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