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Feuerwerk

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Feuerwerk fasziniert jung und alt. Bunte Farben, spektakuläre Explosionen und nicht zuletzt die Knalleffekte gehören zu jedem guten Feuerwerk.

Damit der Traum aber nicht zum Albtraum wird, darf die Sicherheit nicht vernachlässigt werden...


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Einer der wichtigsten Sicherheitsaspekte ist der Abstand der Zuschauer zum Feuerwerk. Bei Feuerwerk der Kategorien III und IV entspricht der Sicherheitsabstand 80 Prozent der Steighöhe des Feuerwerks. Das können bei einem Großfeuerwerk bis zu 170 Meter sein. Bei Feuerwerk der Kategorie II (Silvesterfeuerwerk) sind es mindestens acht Meter. Diese Zone vermisst der Pyrotechniker bereits im Vorfeld und sperrt sie ab.
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Starker Wind kann das aufsteigende Feuerwerk vom Kurs abbringen. Die Windstärke wird vor der Zündung mehrmals gemessen, damit der Abstand zu den Zuschauern oder der Neigungswinkel des Feuerwerks ggf. angepasst werden kann. Außerdem sind bei der Wahl des Abbrennplatzes Einflugschneisen von Flugzeugen, Naturschutzgebiete, Wasserstraßen und Autobahnen zu berücksichtigen.
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Kleine Mengen Feuerwerk (je nach Lagergruppe zwischen 20 und 333 Kg NEM (Nettoexplosivstoffmasse1.6)) dürfen ohne besondere Einschränkungen transportiert werden. Der Berufsfeuerwerker, der größere Mengen von A nach B bringt, muss jedoch einiges beachten. Das Fahrzeug muss mit Warnhinweisen und zusätzlichen Feuerlöschern ausgestattet sein. Der Fahrer braucht einen ADR-Führerschein
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Wie viele pyrotechnische Gegenstände auch ohne ADR-Führerschein transportiert werden dürfen, darüber entscheidet die Lagergruppe (1.1 - 1.4) der Produkte.  Silvesterfeuerwerk fällt in die Gruppen 1.3 und 1.4.
Das heißt, eine Menge von mindestens 20 Kg NEM darf ohne Schein transportiert werden, bei Feuerwerk ausschließlich der Kategorie F1 (siehe nächste Seite) sind es sogar 333 Kg NEM.





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"Pyrotechnische Gegenstände werden vom Hersteller nach ihrer Verwendungsart, ihrem Zweck und dem Grad der Gefährdung einschließlich ihres Lärmpegels in
Kategorien eingeteilt."

(Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung)
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Die Farbe des Effekts am Himmel hängt ganz von den verwendeten Chemikalien ab. Natrium explodiert beispielsweise in einer gelben Flamme, Barium grün, Strontium rot, Kalium violett und Kupfer blau.
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Lange Zeit war die Verwendung von Arsen, Hexachlorbenzol sowie verschiedener Blei- und Quecksilberverbindungen in der Pyrotechnik üblich. Nach Informationen des BAM (Bundesanstalt für Materialforschung und –Prüfung) werden pyrotechnische Gegenstände mit diesen Stoffen mittlerweile "praktisch" nicht mehr zugelassen. Formell ist diese Norm jedoch nicht bindend.
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Schwarzpulver ist eine Mischung aus Salpeter, Schwefel und Holzkohle. In Silvesterraketen dient es als Treibmittel, in Böllern sorgt es für den Knalleffekt. Vor allem in Osteuropa wird stattdessen das sogenannte Blitzknallpulver verwendet. Die Sprengkraft ist deutlich höher, genau wie die Abbrenngeschwindigkeit und das Verletzungsrisiko. Aus diesem Grund hört man oft von schweren Unfällen mit sogenannten „Polen-Böllern“.
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Zum größten Teil bestehen Böller aus Tonerde und Lehm, der die Hohlräume ausfüllt und zur Verdämmung dient. Der Knall selbst kommt durch den raschen Druckanstieg im Inneren und das Zerreißen der Hülle zustande, nicht etwa durch die Explosion des Schwarzpulvers selbst.
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Die Lagerung ist gesetzlich geregelt. Für die private Nutzung dürfen zum Beispiel auf nicht bewohntem Raum (Toilette, Bad...) bis zu 1 Kg Schwarzpulver ganzjährig ohne Genehmigung gelagert werden. Für die gewerbliche Lagerung braucht es in jedem Fall eine Genehmigung. So wie für das Kleinmengenlager auf dem Foto. Dort dürfen bis zu 85 Kg pyrotechnischer Gegenstände gelagert werden. 
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Viele Inhaltstoffe in der Pyrotechnik sind umweltschädlich und wasserlöslich. Da stellt sich die Frage: Was passiert, wenn Feuerwerkskörper nicht explodieren und die Stoffe ins Grundwasser sickern?

"Diesbezüglich liegen uns leider keine umfänglichen aussagekräftigen Informationen vor."
(Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung)

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Allein durch Silvesterfeuerwerk werden in Deutschland jedes Jahr etwa 4000 Tonnen Feinstaub freigesetzt – das sind etwa 15 Prozent dessen, was der deutsche Straßenverkehr jährlich verursacht. In Ballungsräumen klettern die Feinstaubwerte in der Silvesternacht oft auf das Tausendfache des Üblichen.
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Im Gegensatz zu Silvesterfeuerwerken bleibt von einem Großfeuerwerk nicht viel übrig. Leitstäbe wie bei Silvesterraketen gibt es nicht. Der Berufsfeuerwerker arbeitet mit Kugelbomben, wovon meist nur grobe Pappstücke übrig bleiben, die problemlos verrotten. Trotzdem ist es die Pflicht des Feuerwerkers, das Gelände anschließend nach Versagern abzusuchen, um eine Gefährdung der Allgemeinheit auszuschließen.  

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"Nach dem Feuerwerk eines Kollegen hat ein Hund eine nicht explodierte Kugelbombe gefunden. Sein Frauchen wollte den „Tennisball“ schließlich entsorgen und hat ihn in den Ofen geworfen."

Carsten M. Krause, Geschäftsführer Pyrotec Colonge
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Texte
Max Dittler & Martha Peters

Bildnachweise

Bild 1: Reinhold Schünemund, Quelle: bonnfeuerwerk.de
Bild 2: Quelle: bonnfeuerwerk.de
Bild 3: Quelle: bonnfeuerwerk.de
Bild 4: Quelle: bonnfeuerwerk.de
Bild 5: Martha Peters
Bild 6: Felix Oprean
Bild 7: pixabay.com
Bild 8: pixabay.com
Bild 9: Martha Peters
Bild 10: Martha Peters
Bild 11: Quelle: bonnfeuerwerk.de
Bild 12: pixabay.com
Bild 13: pixabay.com
Bild 14: pixabay.com
Bild 15. pixabay.com







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