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Paternoster

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Der Paternoster

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Dieser Umlaufaufzug fährt stetig eine Runde durch alle Geschosse. Wer mitfahren will, springt ein und aus.

In wenigen deutschen Gebäuden fahren diese Lifte noch. Eines davon ist das WDR-Haus am Walraffplatz. Seit 1952 fährt er durch sieben Stockwerke des Funkhauses.
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Mitarbeiter des WDR am Wallrafplatz erzählen, was Paternoster für sie besonders macht.

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Laut SWR, kam am 2. November 2016 ein Wartungsarbeiter in einem Mannheimer Paternoster ums Leben. Seit dem steht der Umlaufaufzug des Papierbetriebes still.

2015 starb ein 80-jähriger Fahrgast in einem Paternoster in Kopenhagen. Er war auf einer Tour im Axelborg Gebäude.

Unfälle im Paternoster haben oft schwere Folgen für die Opfer. Immer wieder versuchte die Politik den altmodischen Aufzug in die Knie zu zwingen.
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1972 verordnete die Regierung, dass keine Umlaufaufzüge mehr gebaut werden sollten. Bis zur Jahrtausendwende sollten die letzten stillgelegt werden. Liebhaber griffen ein.

Ab Juni 2015 durften nur noch geschulte Mitarbeiter Paternoster fahren. Erneut wehrte sich die Öffentlichkeit. Einen Monat später entschärfte der Bundesrat sein Verbot.
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Das Londoner General Post Office  präsentierte 1876 den ersten Umlaufaufzug. Er verteilte Pakete auf die Stockwerke.

Der Aufzug erinnerte gläubige Christen an das Beten mit dem Rosenkranz. Dessen Perlen gleiten durch die Finger, während das Ave Maria und das Vaterunser im Wechsel gebetet werden. So fahren auch die Kabinen, aufgehängt an einer Kette, durch die Etagen. Das Vaterunser heißt im Lateinischen auch "Paternoster" und gibt dem Aufzug seinen Namen.
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Die Firma "J. E. Hall" installierte den ersten Paternoster für Fahrgäste. Damals zog ein Dampfantrieb die Kette. Wie heute liefen die Kabinen daran im Kreis.

50 Jahre später zählte Deutschland über 650 Non-Stop-Lifte. Bis heute werden die Umlaufaufzüge immer weiter von modernen Etagenliften verdrängt. Heute rumpeln weniger als 240 Paternoster durch deutsche Gebäude.
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Volker Sepanski leitet die Zertifizierungsstelle für Aufzüge des TÜV Rheinland. Er weiß warum Paternoster kritisiert werden: "Moderne Aufzüge stellen an Fahrer so gut wie keine Anforderungen mehr." Der Paternoster fordere hingegen sehr wohl. Nutzer müssen körperlich fit genug sein, um zu fahren.

"Paternoster sind technisch heute so sicher wie am ersten Tag." Geändert hätten sich die Menschen. Sie möchten durch Technik geschützt werden und denken nicht mehr mit.
"Durch diese Haltung entstehen Unfälle."
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Im Maschinenraum rattert ein Elektromotor und zieht die Kette. Diese wird stark belastet und muss unentwegt geölt werden. Paternoster fahren größtenteils mechanisch. Das Anecken der Kabinen gegen die leitenden Schienen an den Seiten sorgt für das gewohnte Rumpeln.

Fahrgäste sind auch beim Umschwenken der Kabine sicher. Die Kette zieht die Kabine mit auf die andere Seite. Dabei dreht sich die Kabine nicht. Im Keller schließt sich der Kreis.
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Im Untergeschoss kreist die Kabine auf ihrer Bahn. Auf der linken Seite geht es aufwärts. Was Paternosterfahrern durch die Kabinenverkleidung rutscht landet hier.
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Seit 1951 fährt ein Paternoster die Angestellten der Industrie und Handelskammer in Köln durch die vier Etagen des Hauses. Auch der stellvertretende Geschäftsführer, Ulrich S. Soénius, ist begeisterter Paternosterfahrer.

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Aufzugexperte Volker Sepanski sagt, die Konstruktion des Paternosters weiche stark von der eines Standardaufzuges ab. "Dadurch kennen sich nur noch wenige Monteure mit diesen Besonderheiten aus." Der Schwerpunkt liege bei der Wartung auf dem mechanischen Gebiet – die Elektrotechnik hinter dem Umlaufaufzug sei simpel.
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Seine Konkurrenz wird immer sicherer. Etagenaufzüge schließen erst wenn nichts zwischen den Türen klemmt. Bei Rolltreppen arbeiten Sicherheitsmechanismen, damit Kleidung sich nicht zwischen Stufen verhakt. Im Paternoster hilft nur Timing und Körperbeherrschung gegen Verletzungen.
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Fahrern bietet der Umlaufaufzug eine Pause im stressigen Arbeitsalltag. Morgens begrüßt sie das vertraute Rumpeln.

Paternosterfreunde verbinden verschiedene Gefühle mit ihrer täglichen Fahrt im Non-Stop-Lift. Einige haben Respekt – Angst eher weniger. Eins haben sie aber gemein: Sie hoffen, dass ihr besonderer Aufzug noch lange haltlos fährt.
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Seite 1, Video: Fynn Koretz

Seite 2, Video: Fynn Koretz

Seite 3, Video: Fynn Koretz
Interview: Felix Kemper

Seite 4, Foto: Felix Kemper

Seite 5, Foto: Andreas Dantz // Wikimedia
https://commons.wikimedia.org/
wiki/File:Paternoster_(8551905929).jpg


Seite 6, Foto: Fynn Koretz

Seite 7, Video: Fynn Koretz 

Seite 8, Foto: Felix Kemper

Seite 9, Video: Fynn Koretz

Seite 10, Video: Fynn Koretz

Seite 11, Video: Felix Kemper
Interview: Fynn Koretz

Seite 12, Foto: Felix Kemper

Seite 13, Foto: Skitterphoto // Pixabay
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rolltreppe-rot-bewegen-treppe-1746279/


Seite 14, Video: Fynn Koretz

Seite 15, Foto: Felix Kemper

Seite 16, Foto: Felix Kemper



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Nicht für Gäste

Wie bei den meisten Paternostern dürfen auch hier nur Mitarbeiter fahren. Dies wurde 2015 so festgelegt, auch wenn die Eigentümer es lieber anders hätten.

Not-Aus

Bei Gefahr lässt sich der gesamte Aufzug stoppen. Dies betrifft aber natürlich alle Kabinen. So könnte es bei plötzlichem Halt auf einer anderen Etage zu Problemen kommen.

Freie Fahrt!

Nur ein Mitarbeiter mit Schlüssel kann nach einem Not-Aus den Paternoster wieder starten.

TÜV-Plakette

Zweimal im Jahr prüft der TÜV den Paternoster. So oft werden auch normale Aufzüge geprüft. Dieser Paternoster muss erst 2017 wieder untersucht werden.

Ordnungsgemäßes Fahren

Maximal 2 Personen dürfen pro Kabine fahren. Sperrige Gegenstände, Kinderwagen und Tiere sind verboten.

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